"Besser, man kennt
den Patienten, der eine Krankheit hat, als die Krankheit, die der Patient hat."
William Osler
Die
Sichtweise der Synergetik Therapie beinhaltet auch die Vorstellung der alten
Griechen, daß das Universum ein unteilbares Netzwerk sei, in dem die Welten
der Natur und des Menschen eingeschlossen sind. Jedes noch so unbedeutende Ereignis
ist in einem Geflecht mit jedem anderen Ereignis verbunden. Berühmte Namen
wie Pythagoras, Hippokrates und Plato stehen dafür. Die Begründung
der europäischen Medizin im antiken Griechenland durch die Hippokratischen
Schriften basiert wesentlich auf dem Begriff der Heilkraft der Natur, den auch
später Paracelsus übernimmt. Heute wird dieser Begriff gerne von der
Naturheilkunde in Anspruch genommen.
In der Synergetik Therapie
wird diese Heilkraft der Natur im Selbstorganisationsprozeß der Energiebilder
entfaltet und wirkt ursächlich krankheitsauflösend. Damit verbindet
die Synergetik Therapie die alte ganzheitliche Sichtweise mit den modernsten
Erkenntnissen der Naturwissenschaft.
Der Mensch in der Ur- und Frühgeschichte wurde schon immer von zahlreichen
Krankheiten gepeinigt. Zu allen Zeiten war der Mensch von Leiden, Krankheit
und Tod bedroht, die er mit allen seinen Kräften und Hilfsmitteln abzuwehren
versuchte. Die Methoden, die dabei angewendet wurden, spiegeln aber immer auch
den herrschenden Zeitgeist wider - die Sicht der Dinge. In den frühen Hochkulturen
Mesopotamiens und Ägyptens gingen religiöse, magische und empirische
Heilkunde - kaum voneinander abgrenzbar - jahrtausendelang Hand in Hand. Die
ältesten uns verständlichen Texte zur Medizin in babylonischer Keilschrift
offenbaren eine dämonologische Krankheitslehre. Die Besessenheit der Kranken
durch Dämonen und deren professionelle Austreibung durch Heilrituale bildeten
ein ursprüngliches Heilkonzept. Krankheiten wurden als von "Außen"
kommend angesehen - eine Analogie zur heutigen Schulmedizin ist auffallend,
die ja auch den von "Außen" kommenden Viren und Bakterien Krankheitsursache
zuschreibt.
In der Synergetik Therapie
werden keine selbständigen Dämonen, Besetzungen oder äußere
Geister angenommen, doch treten diese Energiebilder in der Innenwelt mancher
Klienten auf. Diese können bearbeitet werden und verändern sich dadurch
- Befreiung geschieht. Es ist vorstellbar, daß in früheren Zeiten
diese inneren Bilder nach "Außen" projeziert wurden und durch
Erzählen sich als reale Wirklichkeit verselbständigten. Auch in der
heutigen Zeit befinden sich viele kranke Menschen in psychiatrischen Kliniken,
die ihre abgespaltenen Persönlichkeitsanteile nach "Außen"
projezieren und sie damit für real halten und als Bedrohung empfinden.
Sie bekommen Medikamente, die diese Gehirnbilder dämpfen, um so einen sozialen
Umgang besser zu ermöglichen. Dieser soziale Umgang bezieht sich nicht
auf die Aussenwelt, denn die meiten Menschen der rationalen Welt können
mit "Verrückten" nicht umgehen - sie bekommen Angst.
Die
Geburtszeit der wissenschaftlichen Medizin reicht bis in die klassische Antike
zurück. Der griechische Arzt Galen faßte das ärztliche Wissen
der hippokratischen Lehren systematisch zusammen und verbreitete es über
das ganze Römische Reich. Galen verfeinerte besonders die Lehre von den
Körperflüssigkeiten. Als Arzt der römischen Gladiatoren hatte
er reichlich Gelegenheit, Wunden zu studieren und detaillierte anatomische Zeichnungen
anzufertigen. Stets verwies er auf den Zusammenhang zwischen Emotion und Krankheit.
Er schätzte, daß
60 Prozent seiner Patienten an Symptomen litten, die emotionale Ursachen hatten.
Galen bevorzugte sanfte Therapien. Oft riet er zu gesünderer Ernährung,
mehr Schlaf und Bewegung und beschrieb in seinen umfangreichen Schriften Kräuterkuren,
die noch heute in Gebrauch sind. Diese Zielrichtung der Empfehlungen tritt auch
in der heutigen Zeit wieder verstärkt auf. Doch ist der Einfluß der
Seele - der Religion - auf Krankheit und Gesundheit nahezu vergessen. In der
Antike löste die "Geburt" der wissenschaftlichen Medizin keinswegs
die religiöse Heilkunde ab, im Gegenteil: Der Kult um die Heilgötter
- in erster Linie Asklepios - blühte zusammen mit jener Medizin auf. Beide
Systeme ergänzten sich.
Die heutigen Menschen im Westen fühlen sich meist unbehaglich bei dem Gedanken, daß der Heilprozeß irgend etwas mit der Seele zu tun haben könnte. Das Heilen überlassen wir der Wissenschaft - die bietet uns körperliche Therapien für körperliche Leiden. Doch auch diese Therapien bieten meist nur Symptombekämpfung. Ist das Symptom verschwunden - wird bei Brustkrebs die Brust abgeschnitten, ist der Krebs vernichtet - gilt der Mensch als geheilt. Im antiken Griechenland hatten die Götter sehr wohl ein Wörtchen mitzureden, wenn es Gesundheit und Krankheit zu verteilen galt. Kranke suchten ihr Heil auf einer Ebene des Bewußtseins, die wir alle erleben - in ihren Träumen.
Sie reisten zum Tempel des Asklepios, dem Gott der Heilkunst. Dort angekommen, unterzog sich der Besucher einem aufwendigen Ritual von reinigenden Bädern, Opfergaben und des Fastens. Danach legte er sich neben die Statue des Gottes, manchmal auf das Fell eines Tieres, das man Asklepios geopfert hatte. Die Tempelpriester glaubten, daß Asklepios den Patienten in der Nacht besuchte und ihm in seinem Traum einen Weg zur Heilung wies, den die Priester am nächsten Morgen deuteten.
Dieses Verfahren ähnelt der Synergetik Therapie. Auch hier ist es möglich, auf die innere Seelenebene zu gehen. Doch ist das Bewußtsein nicht so tief abgesenkt wie im Traum. Denn im Traum kann der Mensch nicht willentlich handeln, denn die Impulse seiner Körpermuskulatur sind ausgeschaltet. In der Innenwelt der Synergetik Therapie ist das Bewußtsein sehr wach und aufmerksam, so daß der Klient direkt mit den "inneren Göttern" sprechen kann und Handlungen vollziehen darf. Nur sind diese "inneren Götter" nicht mehr Asklepios, sondern meist viele Kollektivsymbole, die C.G.Jung sehr eingehend erforscht hat. Auch diese geben direkte Hinweise oder begleiten den Klienten auf seiner Innenweltreise. Hier begegnen dem Klienten allerdings nicht nur die "Götter", sondern ganz irdische Erlebnisse und Erinnerungen, die ihn stark geprägt haben. Diese kann er nun nachträglich korrigieren, d.h. er nutzt die Handlungsimpulse, die in diesen Erinnerungen stecken und lebt sie aus. Auf der Symbolebene trifft er auch seine Persönlichkeitsanteile, die immer unbewußter Handlungshintergrund seines Lebens sind.
Durch aktives und intensives
durcharbeiten aller Energiebilder werden ständig Selbstorganisationsprozesse
ausgelöst, die seine Energiestruktur evolutionär verändern und
Gesundheit entsteht. Der Klient ist nicht mehr so wie im alten Griechenland
auf den guten Willen des Heilgottes angewiesen, denn die "Götter"
- als Synonym
für die innere Weisheit der Seele - können durch seine eigene Handlung
wirken: Der Klient kann sich selbst heilen. Er wird selbst zu seinem eigenen
"Heilgott", ist jedoch der göttlichen Informationsstruktur unterworfen,
die er nicht per Willensentscheidung abändern kann, sondern nur im Zusammenwirken
der Kräfte - also synergetisch. Diese inneren Kräfte oder dem Mensch
innewohnenden Mechanismen waren schon Hippokrates bekannt.
Er erkannte, daß die
Natur nicht nur Krankheiten verursacht, sondern die Natur (und damit waren auch
die naturbeherrschenden Götter gemeint) war ebenso in der Lage, sie zu
besiegen und den Menschen zur Gesundheit zurückzuführen. In einer
frühen Abhandlung über das innere Heilungssystem schrieb Hippokrates:
"Die Natur heilt Krankheiten. Innewohnende Mechanismen wirken von allein...so
wie das Blinzeln der Augen und das Bewegen der Zunge, denn die Natur handelt,
ohne daß man sie das Wesentliche erst lernen müßte". Dieses
Naturvertrauen faßte er in einer Lehrschrift zusammen: vis medicatrix
- die Heilkraft der Natur.
Dieses Naturvertrauen wirkt in der Synergetik Therapie im Selbstorganisationsprozeß.
Die innere Energiebildstruktur organisiert sich immer auf eine höhere Ordnung
hin - der Prozeß kann nie in die falsche Richtung gehen.
Alle lebenden Systeme sind offen gegenüber einem ständigen Energie-
und Materialfluß. Ein lebender Organismus steht mit seiner Umwelt in Wechselwirkung
und erfährt eine ständige Abfolge struktureller Veränderungen.
Im Laufe der Zeit bildet er seinen eigenen, individuellen Weg der strukturellen
Koppelung. Auf den Menschen als lebendes System übertragen heißt
dies, seine Geschichte prägt ihn, aber auch alle Geschichte der Menschheit
vor ihm prägte seine Prägungen mit. Das in der Abfolge der Zeit gebildete
Organisationsmuster prägt die Identität des Systems, d.h. seine wesentlichen
Merkmale. Dieses Organisationsmuster läßt sich partiell als innere
Energiebilder - Gehirnbilder - sichtbar machen und sie enthalten alle wesentlichen
Informationen der menschlichen Entwicklung, sowie seine individuellen Prägungen
durch Erlebnisse der absolvierten Lebenszeit des Klienten. Humberto Maturana,
ein bekannter Gehirnforscher, entwickelte die Theorie der Autopoiese: das Organisationsmuster
lebender Systeme. Sie ist als Netzwerkmuster definiert, in dem jede Komponente
die Funktion hat, sich an der Produktion oder Transformation anderer Komponenten
zu beteiligen. Das System muß selbstbegrenzt, selbsterzeugend und selbsterhaltend
sein.
Selbstbegrenzt
bedeutet, daß die Ausdehnung des Systems durch eine Grenze bestimmt wird,
die ein integraler Teil des Netzwerkes ist. Selbsterzeugend bedeutet, daß
alle Komponenten, auch die der Grenze, durch Prozesse im Netzwerk erzeugt werden.
Und selbsterhaltend bedeutet, daß die Produktionsprozesse zeitlich fortdauern,
so daß alle Komponenten ständig durch die Systemprozesse der Transformation
ersetzt werden. Selbstorganisierende Netzwerke lassen sich in mathematischen
Formeln erfassen und mit Computersimulationen kann man durch diese mathematischen
Modelle spontan komplexe und hochgeordnete Muster erzeugen. Mittlerweile ist
das Studium komplexer Systeme durch die Entwicklung der Chaostheorie wesentlich
weiter vorangekommen. Hier werden mit Hilfe von Attraktoren und Phasenporträts
chemische und biologische Netzwerke simuliert, die Tausende von Variablen enthalten,
die niemals durch Differentialgleichungen beschrieben werden könnten.
Wo immer wir Leben erblicken, von Bakterien bis hin zu großräumigen
Ökosystemen, nehmen wir Netzwerke mit Komponenten wahr, die so zusammenwirken,
daß sich das gesamte Netzwerk selbst regelt und organisiert. Selbstorganisation
ist der zentrale Begriff. Die im Netzwerk beteiligten Komponenten sind ihrerseits
wieder lebende Systeme. Das zentrale Merkmal eines autopoietischen Systems besteht
darin, daß es laufend strukturelle Veränderungen erfährt, während
es gleichzeitig sein netzartiges Organisationsmuster bewahrt.
Unablässig produzieren
und transformieren die Komponenten des Netzwerks einander, und zwar auf zwei
unterschiedliche Arten. Die eine Art struktureller Veränderungen sind die
Veränderungen im Prozeß der Selbsterneuerung. Jeder lebende Organismus
erneuert sich ständig selbst - in den Zellen werden Strukturen zerlegt
und aufgebaut, und die Gewebe und Organe ersetzen ihre Zellen in unaufhörlichen
Zyklen. Trotz dieser immerwährenden Veränderung erhalten die Organismen
ihre Gesamtidentität oder ihre Organisationsmuster aufrecht. So ersetzt
beispielsweise die Bauchspeicheldrüse die meisten ihrer Zellen alle 24
Stunden, die Magenschleimhaut alle drei Tage; die weißen Blutkörperchen
werden innerhalb von zehn Tagen erneuert, und 98 Pozent des Proteins im Gehirn
werden in knapp einem Monat umgesetzt, die Haut ersetzt ihr Zellen mit einer
Geschwindigkeit von 100 000 Zellen pro Minute und der Mann produziert 1000 Spermien
pro Sekunde.
Diese Selbstorganisationsprozesse sind es, die Hippokrates meinte, als er sagte
"Innenwohnende Mechanismen wirken von allein..." Natürlich kannte
er noch nicht die hochkomplexen Mechanismen, die jetzt erst durch die moderne
Forschung entschlüsselt werden und so wurden die Verantwortlichkeiten an
Heilgötter delegiert. Gott ist das einfachste und daher auch umfangreichste
Projektionsbild zur Erklärung und Unerklärbarem.
Hermann
Haken, der Begründer der Synergetik, erlaubte sich den Umkehrschluß:
" In früheren Zeiten betrachteten die Menschen Strukturen als gottgegeben...Will
man nicht jedesmal einen neuen Schöpfungsakt bemühen, so steht die
Wissenschaft vor der Aufgabe zu erklären, wie Strukturen von allein gebildet
werden oder, mit andern Worten, wie diese sich selbst organisieren."
Um die Entstehung der unendlichen Vielzahl von Strukturen zu entschlüsseln, reicht es nicht aus, Daten und Fakten zu sammeln, sondern grundlegende Naturgesetze zu finden, aus denen heraus ein einheitliches Weltbild und - Verständnis entsteht und das eine Erklärung der Bildung von Selbstorganisationsgesetzen erlaubt. Dies ist Hermann Haken auf der Ebene der Physik gelungen, er führte den Begriff der Selbstorganisation in seiner Lasertheorie ein und begründete die Lehre vom Zusammenwirken - Synergetik. Die Physik gilt als die grundlegende Naturwissenschaft schlechthin und Hermann Haken hat allgemeine Strukturbildungsgesetze gefunden und kann sie mit genauen mathematischen Antworten aufzeigen.
Die Welt der einfachen mechanistischen Gesetze ist überwunden: Das Ganze ist mehr als die Summe oder um es mit Goethe zu formulieren: "Die Teile halt ich in der Hand, es fehlt mir nur das geistge Band." Dieses geistige Band wurde früher den Göttern zugesprochen, heute läßt sich mit dem Prinzip der Selbstorganisation sehr viel Geheimnisvolles erklären und konkret umsetzen.
Das Prinzip der Selbstorganisation ist in der Gehirnforschung schon lange eingeführt,
doch noch niemandem ist es gelungen, das Prinzip der Selbstorganisation im Inhalt
der Gehirninformationen nachzuweisen. Bernd Joschko gelang dies in seiner Synergetik
Therapie. Hiermit kann klar aufgezeigt werden, daß die Verarbeitung von
Informationen im Gehirn synergetischen Gesetzmäßigkeiten folgt und
der energetische Ausdruck des Gehirns sich in inneren Bildern ausdrückt,
die in der Veränderung wiederum synergetische Gesetzmäßigkeiten
aufweisen. Dies kann durch die Anwendung des Basishandwerkzeugs der Synergetik
Therapie aufgezeigt werden, denn dadurch lassen sich Strukturveränderungen
erzielen, die zur Auflösung von ursächlichen Krankheitshintergründen
führen.
Ein kurzes Beispiel aus der aktuellen Praxis: Ein Mädchen von 9 Jahren
leidet seit 2 Jahren unter Diabetes. Mit einem kleinen Gerät fügt
sie sich mehrmals am Tage eine kleine Verletzung zu, so daß ein Tropfen
Blut austritt, der zur Messung ihres Blutzuckerwertes gebraucht wird. In Abhängigkeit
ihrer Essgewohnheiten spritzt sie sich mehrmals am Tage und vor dem Schlafengehen
das benötigte Insulin, das die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend
produziert.
Die Mutter des Mädchens
wollte den Aussagen der Schulmedizin nicht glauben, das Diabetes unheilbar sei
und sie machte sich auf die Suche nach neuen Erkenntnissen ausserhalb des etablierten
Wissens. Sie fand Rita Schreiber, eine Synergetik Therapeutin, die mit der Tochter
vier Einzelsitzungen durchführte. In der Innerwelt des Mädchens tauchten
Erinnerungsbilder und Symbolbilder auf, die das kleine Mädchen unter den
Vorschlägen ihrer Therapeutin selbständig abänderte. Dies führte
zu Selbstorganisationsprozessen, die die ursächlichen Informationsfehler
in der Informationsstruktur so veränderte, daß sie in den folgenden
Tagen wesentlich weniger Insulin spritzen mußte und ihre Nachtinsulindosis
auf Null reduzieren konnte.
Die Schulmedizin
sieht die Arbeit der Bauchspeicheldrüse als statisch an, da die Schulmedizin
einer mechanistischen Sichtweise entspringt. Tritt ein Fehler auf, ist dies
unabänderbar. Doch die meisten Zellen der Bauchspeicheldrüse erneuern
sich innerhalb von 24 Stunden. Wird jetzt die zugrundeliegende Informationsmatrix
im Gehirn durch Selbstorganisation abgeändert, kann die Bauchspeicheldrüse
auch ihre ursprüngliche Identität - ihr ursprüngliches Informationsnetzwerk
- durch die ständige Selbstregulation wieder aufbauen und vermehrt Insulin
produzieren, so wie es die Evolution vorgesehen hat.
Bevor die Krankheit ausgebrochen ist, müssen auf das kleine Mädchen Informationen eingewirkt haben, die zu dieser Störung geführt haben. Diese Informationen sind im Gehirn in Tiefenenspannung als Innenweltbilder sichtbar und somit auch wieder abänderbar. Natürlich sind es nicht nur reale Ereignisse aus dem Umfeld des kleinen Mädchens, sondern auch weiter zurückliegende Informationsmuster, die damit in Wechselwirkung stehen. Die meisten Evolutions- und Gehirnforscher sind sich mittlerweile darin einig, das kein Mensch als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommt. Sie verwenden gerne Begriffe wie Veranlagung und Vererbung.
In der Synergetik Therapie sind diese Begriffe unwichtig: Denn in ein bestehendes Informationsmuster können kleine Erfahrungen der realen Aussenwelt eingreifen und zu massiven Veränderungen in den Informationsstrukturen des Gehirns führen, die zu solch markanten Fehlreaktionen wie Diabetes oder auch anderen Krankheiten führen. Krankheiten als solche gibt es nicht, denn sie sind ja nur auf der körperlichen Ebene Erscheinungsformen von strukturellen Informationsfehlern des Gehirns. Und im Gehirn werden alle Erfahrungen gespeichert. Besonders intensive Verknüpfungen entstehen bei Traumata.
Die moderne Forschung
kann sogar seit einigen Jahren eine Gehirnveränderung nachweisen. Intensive
Erfahrungen in der Kindheitserziehung werden subjektiv von den Kindern oft als
Verletzung empfunden und graben sich massiv ein. Diese Erlebnisse können
sehr leicht in der Synergetik Therapie als innere Energiebilder sichtbar gemacht
werden und können im Nachhinein vom Klienten selbst abgeändert werden.
Da das Gehirn nichts vergißt, was wichtig war, ist der Informationseinfluß
der Umwelt so entscheident. Sehr viele Krankheiten haben ihren Ursprung in der
nicht korrekt verarbeiteten Kindheit. Die Ereignisse geschahen zwar in der Vergangenheit,
sind aber als Energiebilder ständig in der Gegenwart wirksam.
Die Schulmedizin hat den Menschen auf seine körperlichen Reaktionen reduziert und kann so nie ursächliche Gründe für Krankheiten angeben, geschweige denn heilen. Die komplexen Wechselwirkungen innerhalb des Körpers werden in der mechanistischen Sichtweise gesehen, denn die Medizin versucht seit Jahrzehnten (erfolglos) diese auf die naturwissenschaftlichen Grundgesetze der Physik und Chemie zu reduzieren. Die von dem Chemiker und Physiker Ilya Prigogine vorgelegte Arbeit über die Theorie der "dissipativen Strukturen" erweiterte schon vor Jahrzehnten den Begriff der Selbstorganisation. Auch der Biochemiker Manfred Eigen wies das Selbstorganisationsprinzip in grundlegenden Studien zur Biologie nach. Moderne Forschungsarbeiten zur Funktionsweise des Gehirn sehen auch dort das Selbstorganisationsprinzip und Hermann Haken konnte dieses Prinzip - wie schon erwähnt - in der Physik nachweisen.
Schon lange Zeit zuvor war
das mechanistische Weltbild von Albert Einstein und Werner Heisenberg durch
ihre grundlegenden Theorien wesentlich erschüttert worden und die moderne
Chaosforschung sieht die Welt nur noch aus fraktalen Mustern zusammengesetzt,
in denen die Gesetze des deterministischen Chaos herrschen. Zusammenfassend
läßt sich damit die Aussage formulieren, daß seit einigen Jahrzehnten
die neuesten Erkenntnisse der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung die
Idee der Reduzierung des Menschseins auf mechanistische Gesetze der Physik und
Chemie als Sackgasse aufzeigt. Jede weitere Arbeit zur Erforschung von Heilungsvorgängen
und neuen medizinischen Therapien unter Vernachlässigung dieser Erkenntnisse
der Selbstorganisationprinzipien kann als unproduktiv bzw gefährlich angesehen
werden.
Gregory
Bateson stellte die Grundvoraussetzungen und Methoden mehrerer Wissenschaften
schon in den vierziger Jahren in Frage, indem er nach allgemeinen Mustern und
überzeugenden universalen Abstraktionen suchte. Die große Leidenschaft,
die er der Wissenschaft entgegenbrachte, galt der ganzen Vielfalt der mit dem
Leben verbundenen Phänomene, und sein Hauptanliegen war es, in dieser Vielfalt
allgemeine Organisationsprinzipien zu entdecken: "Das verbindende Muster",
wie er es später nannte. Bateson eröffnete die Möglichkeit, das
Wesen von Geist als ein Systemphänomen zu verstehen und hob damit die Trennung
zwischen Geist und Körper auf.
Bei allen lebenden Systemen ist ein gemeinsames Organisationsmuster feststellbar,
daß sich in Netzwerken organisiert und sich ständig selbst erzeugt.
Humberto Maturana prägte den Begriff Autopoiese - wörtlich Selbermachen
- dazu. Somit sind "Sein und Tun untrennbar, und das ist ihre spezifische
Organisationsweise". Jeder Bestandteil hat die Funktion, sich an der Erzeugung
oder Umwandlung anderer Bestandteile im Netzwerk zu beteiligen. Auf diese Weise
macht sich das Netzwerk andauerd selbst - es wird von seinen Bestandteilen erzeugt
und erzeugt wiederum diese Bestandteile.
Information
und Materie durchdringen sich und sind zwei Seiten derselben Münze. Muster
bestehen aus Strukturen, Strukturen bestehen aus organisierter Materie oder
anders gesagt, organisierte Materie besteht aus Strukturen und die Organisation
ist das Muster. Bei der Struktur geht es um Quantitäten, beim Muster um
Qualitäten. Menschsein bedeutet, bestimmte Qualitäten zu besitzen,
die reine körperliche Ebene der Materie, also seine Strukturen sind ohne
die Organisationsmuster leblos und verfallen. Die Körperfunktionen als
mechanische Regelkreise aufzufassen, erklärt nicht, daß diese Regelkreise
sofort zusammenbrechen, wenn der Tod eintritt. Beim Tod verläßt das
Netzwerkmuster den Körper oder anders ausgedrückt, beim Tod verläßt
das umfassenste Organisationsmuster des Menschen - seine Seele - den Körper.
Die Seele kann sich nur
im Wirken des handelnden Menschen ausdrücken. Dieses Organisationsmuster
(Seele) ist in den Strukturen der neuronalen Gehirnverbindungen partiell abgebildet
- materialisiert - und kann durch synergetische Innenweltreisen sichtbar gemacht
werden. Durch aktive Veränderung dieser Gehirnbilder kann der Klient damit
seine "Seele" verändern - also sein individuellstes und umfangreichstes
Energiemusternetzwerk
- und damit auch gleichzeitig rückwirkend auf die Strukturbildung des Körpers
Einfluß nehmen: Er kann sich selbst heilen. Die Gehirnbildebene ist damit
die primärste Ebene des Menschseins und Menschwerdens. Denn sie ist nie
statisch, sondern stets in hoher Wechslwirkung mit seiner "Umgebung"
und unterliegt einem ständigen evolutionären Entwicklungsdruck.
C.G. Jung nannte diesen Vorgang Individuation und zog die Träume des einzelnen Menschen als Interpretationsmöglichkeit heran. Freud nannte die Träume den "Königsweg" zum Unbewußten. Die Synergetik Therapie nutzt die in Tiefenentspannung auftauchenden Energiebilder als Königsweg zu allen Schichten des Informationsnetzwerks des individuellen Menschen. Der Vorteil besteht darin, daß sich in den assoziativ verknüpften Energiebildern auch real erlebte Erinnerungsbilder und die Symbolebene widerspiegeln. Die struturelle Informationsebene kann durch aktives Handeln verändert werden, so daß sie sich differenziert.